Für das Sakrament der Taufe braucht man ein Umhängekreuzchen, ein weißes Hemd, ein reines Tuch, Wechselkleidung sowie das Formular der Taufbescheinigung. In diesem Formular wird nach der Durchführung des Sakraments die Eintragung gemacht, wo und von wem der Täufling getauft wurde.
Das erste Gebet, das im Gotteshaus für den Täufling gelesen wird, ist gewöhnlich das Gebet der Namensgebung. Den Namen für das Kind wählen die Eltern. Der Heilige, zu dessen Ehren der Name gegeben wird, wird nach der Tradition der Russischen Kirche als himmlischer Schutzherr des Täuflings verehrt, und der Gedenktag dieses Heiligen ist auch der Namenstag, oder im Volksmund – der Tag des Engels.
Dem Ritus der Taufe geht die Lossagung vom Teufel voran. Der Priester liest sogenannte Verbotsgebete und verbietet dem Satan in Gottes Namen, im Herzen des Täufling zu herrschen. Der Mensch wird als neugewählter Soldat Christi bezeichnet.
Der Täufling (oder die Taufeltern, falls der Täufling im Säuglingsalter ist) wendet sich mit dem Gesicht nach Westen, und widersagt in Beantwortung der Fragen des Priesters dreimal dem Satan und seinen Taten, ihm zu dienen und seinem Hochmut. Als Zeichen der Verachtung des Satans und der Kriegserklärung gegen ihn (ein Krieg, der das ganze Leben lang dauern wird) bläst und spuckt der Täufling den Satan an.
Der künftige Soldat Christi beantwortet weiter die Fragen des Priesters , antwortet dreimal, dass er sich mit dem Herrn Jesus Christus verbindet und sagt:
„Ich glaube ihm, dem Kaiser und dem Gott“. Dann spricht der Täufling das Glaubensbekenntnis, in dem grundlegende Wahrheiten der orthodoxen Lehre dargelegt sind.
Danach beginnt der Taufritus. Zuerst wird das Taufwasser gesegnet und geweiht. Als Symbol der Gnade Gottes für den Menschen, der sich vorbereitet, Mitglied der Kirche zu werden, salbt der Priester seine Stirn, Brust, Schultern und Beine mit heiligem Öl .
Der Priester taucht den Getauften mit folgenden Worten ins Wasser: „Getauft wird der Knecht Gottes (Name) im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen“. Der Täufling bekommt nun weiße Kleider, welche die Gerechtigkeit vor Gott sowie die Unsterblichkeit symbolisieren; dann wird ihm das Kreuz umgehängt.
Danach umschreitet der Priester mit dem Täufling und den Taufpaten dreimal das Taufbecken , wobei sie singen: „Die auf Christus Getauften bekleiden sich nun mit Christus. Hallelujah“.
Nach der Lesung von Abschnitten aus dem Römerbrief des Apostels Paulus und des Evangeliums nach Matthäus reinigt der Priester mit einem speziellen Schwamm jene Stellen, die mit dem heiligen Myron gesalbt wurden. Weiter folgt der symbolische Haarschnitt, welcher die Gehorsamkeit und Opferbereitschaft des neuen Streiters im Heer Christi symbolisiert.
Alle Ihren Fragen, die kirchliche Riten, den Sinn und die Bedeutung der Gebete und sakraler Handlungen betreffen, können Sie dem Priester stellen.