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Im Herrn entschlafen: Unser Bruder Martin Udier

Anfang Jänner 2020 ist unser Bruder in Christo Martin Udier zu Gott heimgegangen.

Unsere Gemeinde erlitt damit einen großen und uwiederbringlichen Verlust.

Es ist schwer sich daran zu gewöhnen, dass wir ihn nicht mehr im Gottesdienst sehen werden, dass er sich nicht mehr um die Kinder kümmern wird, die er sehr liebte, und dass er sich nicht um alles sorgen wird…

Martin war ein freundlicher und hilfsbereiter Mann mit einem großen, liebevollen Herzen! Er verließ uns mit 56 nach einer langen Krankheit, von der fast niemand etwas wusste, da er ein sehr bescheidener und ruhiger Mensch war. Martin Udier war über 40 Jahre in der steirischen Landesregierung tätig, war ein fleißiger und angesehener Mitarbeiter. Aber nicht alle Mitmenschen verstanden und teilten seine Liebe zu Russland, so dass es für ihn sehr schwierig war.

Vor mehr als 10 Jahren schloss er sich der neu geschaffenen russischen Gesellschaft in Graz an und trat sofort in seine Reihen ein, ein Jahr später trat er in die Orthodoxie ein und wurde aktives Mitglied der Gemeinde zu Mariä Schutz in Graz. Martin liebte Russland aufrichtig, interessierte sich für seine Geschichte, las viele Bücher über Russland. Zweimal war er in St. Petersburg als Teil unserer Reisegruppen, und dort war er eine Unterstützung, die immer bei der Organisation der Gruppe half. Nach seiner Rückkehr aus Russland sprach er begeistert über seine Eindrücke, erinnerte sich oft an Reisen und schaute sich Fotos an. Martin beteiligte sich aktiv an der Organisation vieler Veranstaltungen unserer Pfarre und der russischen Gesellschaft – viele Jahre lang bereitete er unsere Kapelle für die göttliche Liturgie vor (10 Jahre in Folge für jeden einzelnen Gottesdienst!), half bei der Organisation unserer Teegesellschaften, war ein Mann seines Wortes.

Er half auch immer wieder die Finanzierung der russischen Feiertage durch das Land Steiermark zu organisieren, stellte den Weihnachtsbaum zu Silvester auf, half bei jedem Konzert und jeder Kindermatinee, nahm an jedem Treffen teil, machte immer Fotos, beschenkte die Kinder, half beim Kochen und Putzen und sorgte für Ordnung – auf Martin konnte man sich immer verlassen.

Jedes Jahr organisierte er die Gedenkfeier am Tage des Sieges am Massengrab der sowjetischen Soldaten in Graz (Zentralfriedhof Graz), kümmerte sich selbst um diese und andere russischen Gräber, schnitt Gras, brachte frische Blumen. Martin reagierte immer auf die Trauer und den Schmerz seiner Mitmenschen mit Mitgefühl, half leise und bescheiden, und nahm an allen Wohltätigkeitsveranstaltungen teil, die von der Gemeinde organisiert wurden.

Der Glaube an Gott wurde seine Stütze im Leben, welches nicht einfach war: Er war einsam, verlor früh seine Familie, Eltern, aber in der Gemeinde fühlte er sich gebraucht und fand eine spirituelle Familie. Er wurde ein fleißiger Christ, betete viel, unternahm Pilgerreisen, war auf dem Berg Athos.

Im April 2015 verlieh der Primas der Russisch-Orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, Martin Udier eine Medaille zum 1000-jährigen Jubiläum des apostelgleichen Großfürsten Wladimir. Martin wurde auch wiederholt mit Ehrendiplomen und Geschenken der Botschaft der Russischen Föderation in Österreich geehrt.

In ewiger Erinnerung an unseren lieben Martin, werden wir uns an all seine guten Taten erinnern. Möge er in das Königreich des Himmels eingehen!

Wir bitten unsere Brüder und Schwestern um tiefe Gebete für die Ruhe der Seele des neu verstorbenen Dieners Gottes Martin!

Ewiges Gedenken!