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Wie wird die Krankensalbung durchgeführt?

Wenn das Sakrament der Krankensalbung im Gotteshaus durchgeführt wird, dann wird es von bis zu 7 Geildstichen gespendet (So eine Versammlung heißt „sobor“; Daher kommt der zweite Name des Sakraments „soborovanie“). In besonderen Fällen ist es erlaubt, dass die Krankensalbung von einem einzigen Priester durchgeführt wird.

Vor dem Beginn der Krankensalbung wird im Gotteshaus ein Tisch vorbereitet, auf den ein Gefäß mit Weizen gestellt wird, welcher die Erneuerung des physischen und geistlichen Lebens und die Hoffnung auf die kommende Auferstehung symbolisiert. Bei Bedarf kann der Weizen durch ein anderes Getreide wie Korn, Reis oder Hafer ersetzt werden. Im Gefäß wird zwischen die Körner eine Leere Öllampe gestellt, in die während der Krankensalbung Salböl und Wein gegossen werden. Über die Verwendung dieser zwei Flüssigkeiten als Heilmittel wird Gleichnis vom barmherzigen Samariter berichtet, der das Salböl und den Wein auf die Wunden eines verletzten Mannes goss, den er auf der Straße gefunden hatte.

Außerdem werden mit Watte umhüllte Stäbchen vorbereitet, welche für die Salbung der Gläubigen verwendet werden – sie werden im Gefäß mit dem Weizen senkrecht aufgestellt. Nach Brauch und Sitte werden gibt man dorthin auch sieben Kerzen.

Der Ritus der Krankensalbung besteht aus drei Teilen. Er beginnt mit dem Bittgesang, dann folgt die Weihe des Salböls. Dabei gießt der Priester in die leere Öllampe, die auf dem Weizen steht, das Salböl als ein sichtbares Zeichen der Gnadengabe der Heilung und den Wein als Zeichen des Blutes Christi, welches am Kreuz für die Rettung der Menschen vergossen wurde. Dann vermischt er diese beiden mit einem Kommunionlöffel.
Die sieben Kerzen über der Öllampe mit dem Salböl, sowie die Kerzen, welche die Priester und alle bei der Krankensalbung Anwesenden in den Händen halten, werden angezündet. Die Priester lesen das Gebet vor, in dem darum gebeten wird, dass Gott der Herr, welcher die Seelen und Körper heiligt, dieses Salböl weihe: für die Heilung des Gesalbten und für die Reinigung von jeder Leidenschaft, Befleckung des Fleisches und des Geistes und jeglicher Bosheit selbst.

Während dieses Gebetes werden Toparien gesungen: zum Herrn Jesus Christus, dem Apostel Jakobus, dem Bruder des Herrn nach dem Fleische, dem heiligen Nikolaus dem Wundertäter, dem Erzbischof von Myra in Lykien, dem Großmärtyrer Demetrios, dem Großmärtyrer und Heiler Panteleimon, den heiligen Uneigennützigen, dem Apostel Johannes und das Schlusstroparion zur Heiligen Gottesmutter.

Dann wird die siebenmalige Salbung der Gläubigen mit dem geweihten Öl durchgeführt – als Zeichen der sieben Gaben des Heiligen Geistes, sowie als Erinnerung an sieben Gebete und Verbeugungen des Propheten Elisäus, mit denen er den Jüngling vom Tode auferweckte, und als Erinnerung daran, dass Naaman vor seiner Reinigung sieben Mal ins Wasser des Jordan eintauchte und auch an die sieben Gebete des Propheten Elijah, welche den Himmel weit öffneten , so dass es zu regnen begann.

Vor jeder Salbung hört man Schriftlesungen aus dem Apostelbuch. Dann werden Ausschnitte aus dem Evangelium gelesen. Nach der Litanei mit den Bitten um die Gesundheit des Kranken und um die Vergebung seiner Sünden wird ein besonderes Gebet gelesen. Weiter, gemäß den Vorschriften der liturgischen Bücher folgt der Moment, in dem ein Priester ein watteumhülltes Stäbchen in das Öl taucht und damit den Gläubigen Kreuze aufzeichnet: auf Stirn, Nasenflügeln, Wangen, Mund, Brust und den Innen-sowie Außenseiten der Hände.

Dies wird als Zeichen der Befreiung der Gefühle und Gedankenn, des Herzens und der Taten unserer Hände, der Befreiung von allen unseren Sünden, verstanden.

Dabei bittet der Priester, sich an Gott wendend, an den Arzt unserer Seelen und Leiber, der alle Leiden heilt und uns vom Tod befreit, den leidenden Menschen von körperlichen und seelischen Krankheiten zu befreien und ihn wieder lebendig zu machen. Dieses Weihegebet wird während der Krankensalbung siebenmal, also bei jeder Salbung, gelesen.

Nach der siebten Salbung wird das Evangelium mit den Schriftzeichen nach unten auf den Kopf des Kranken aufgelegt; Das Buch wird vom Priester gestützt, und der erste von ihnen, ohne die Hände niederzulegen, spricht die Lösegebete. Falls das Sakrament im Gotteshaus für mehrere Menschen verrichtet wird, kommen die Gläubigen selbst zum Evangelium und legen den Kopf darauf.

Nach der Krankensalbung erbitten Gläubigen bei den Priestern den Segen und die Verzeihung.